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01.05.2025. Kunsthaus, Zürich. Die Kunsthalle gibt das erwartbare erneute Defizit bekannt. Die Boulvardzeitung 20Min deklariert
die stetig steigenden Einnahmen durch höhere Besucherzahlen (Touristen) zum Hoffnungsträger, während der Tagesanzeiger nüchtern
die Kunsthalle zitiert, die mehr Subventionen
von der Öffentlichen Hand verlangt, um bis ca. 2029 wieder in den schwarzen Zahlen zu kommen.
Von den städtischen Delegierten (u.a. die Stadtpräsidentin Mauch) wird da wenig Opposition kommen, sie wird in den letzten Amtszügen
sicher nicht noch entgegen ihrem Naturell Kante zeigen. Kritik wird von des SVP und FDP kommen, was bedeutet, dass die Mitte
bis Links sich gegen eine Depatte entscheiden werden. So wird die Entfremdung der Kunsthalle von der Stadt weiter voranschreiten,
auch wenn Hildebrand aussteigen würde,
falls tatsächlich der Job als WEF-Vorsitzender in Davos winkt, der ihm als Banker wohl sowieso näher ist, als die Kunst.
10.04.2025. Barcelona. Monopol schreibt, dass es Proteste gegen Ausbau des MACBA gibt. Vor allem die Reduktion des Öffentlichen Raums und
der mögliche Zuwachs an Touristen bemängeln die Anwohner im Quartier Raval, die bereits jetzt unter der höchsten Bevölkerungsdichte in der Stadt leben.
Zudem hat das Museum bereits eine Überangebot von Räumen, die sie zur Auslastung extern vermieten, anstatt den Raum für Ausstellungen zu nutzen.
29.03.2025. Kulturförderung, Zuerich. Der Tagesanzeiger schreibt: Über die Parteigrenzen hinweg wird die Stadtpräsidentin
dafür kritisiert, dass unter ihrer Ägide
(Präsidialdirektion) eine Fachjury einem Theaterprojekt die Unterstützung mit der Begründung verweigerte, ein weiss gelesener Schauspieler
(white-passing Cis-Mann) könne auf einer Bühne nicht über Diskriminierung nachdenken. Nachdem die Stadtpräsidentin keine Wiederwahl
mehr anstrebt, scheint es nun opportun zu sein, sich kritisch zu äussern. Neben der Bürokratisierung ist es vor allem der viel zu weit
gefasste Anforderungskatalog, in dem Anträge bis ins Detail auf ihre politische Korrektheit geprüft werden,
anstatt den künstlerischen Wert zu bewerten, der stossend ist. Allerdings hat die Darstellung der Figur "Heidi" im Theater Neumarkt nicht zu Drohungen seitens der Stadt geführt, das Budget
zu kürzen, sollte tatsächlich ein älterer nicht-weisser Mann die Rolle des jungen Mädchens spielen.
03.02.2025. Tom Wolfe. These zur Zweckentfremdung der Kunst. Aktualisierte Analogie zu Tom Wolfes Buch von 1975.
Zwei Gruppen scheinen die Kunst auch im 21. Jh. für ihre eigenen Zwecke zu nutzen:
Die Wirtschaftselite macht Kunst zu einem reinen Kapitalgut, einem Spekulationsobjekt.
Die akademische Elite macht sie zu einer Plattform für gesellschaftspolitische Diskurse, die nur mit theoretischen Kontext zugänglich
ist, während ihre materielle Umsetzung vernachlässigt wird.
In beiden Fällen wird Kunst nicht mehr primär als ästhetisches Erlebnis geschätzt, sondern dient entweder finanziellen oder
ideologischen Interessen.
Zudem lässt sich (humoristisch) präzisieren: die wirtschaftliche Elite nutzt den Kunstmarkt als Investment,
während ihre Nachkommen an den Universitäten eine moralische Kompensation für ihr privilegiertes Aufwachsen suchen.
18.12.2024. Kunsthaus. Kunsthaus Präsident Hildebrand versucht mit einem Schreiben an den Ständerat die
Einführung einer Kommission für historisch belastetes Kulturerbe zu verhindern. Obwohl im Vorstand der Kunsthalle die Delegierten der Stadt die
Mehrheit inne haben und die Stadt sowie zudem persönlich auch die Stadtpräsidentin C. Mauch, sich für diese Kommission eingesetzt hat. Reagiert haben diese
allerdings noch nicht. Andere schon. Der Historiker Jakob Tanner nennt das Bestreben von Hildebrand als Zusammenhänge auf den Kopf stellen (Zitat im Tages Anzeiger).
Hildbrand spricht von einer Enteigung und beklagt einen massiven Wertverlust, sollten Bilder verdächtig oder zurückgegeben werden müssen.
Der Banker in ihm, kann die unheiligen Allianzen einfach nicht lassen. Vieleicht provoziert er auch einfach seinen Rausschmiss, den bisher hat er als Präsident
nur neuen Schulden generiert, die die Stadt übernehmen muss. Vielleicht haben auch diese Sponsoren Druck auf ihn gemacht.
06.12.2024.
Olten. Nicht erstaunlich, aber dennoch erwähnenswert: «Die Art Basel ist ein Kartell, das die Schweizer Kunstszene ruiniert».
Fabian Walter, Präsident des Verbands der Schweizer Galerien meint überraschend deutlich im Oltener Tagblatt:
Der Kunstmarkt wird schon geredet, der normale Sammler kann sich diese Preise aber gar nicht mehr leisten.
Es sind steinreiche Investoren, die die Kunst für sich entteckt haben und damit spekulieren.
haben. Ueitgenössische Kunst wird so attraktiv gemacht (der Preis bestimmt de Qualität, wie schon anderswo kritisiert wurde).
Er fordert deshalb Massnahmen: Eine lokal, national ausgerichtete Kunstmesse und meint die Zürcher Kunstmesse, die sich dieses
Jahr schon neu lanciert hat. Sie soll den Dialog mit der nationalen Kunstszene vorantreiben. Er meint, dass prosperierende Galerien
auch wieder in die Förderung
von jungen Kunstschaffenenden (ich hoffe er meint einfach Talente) investieren und so die lokale Kunstszene stärken.
Nach langem Zieren und hoffen doch noch vom grossen Kuchen etwas abzubekommen, ist der Galerienverband nun politisch aufgewacht und versucht seinen
verbliebenen Mitglieder, die den Hyp nicht mitmachen konnten, zu stützen. Deshalb nun auch der Hyp um den Art Salon Zürich.
Quelle: Oltner Tagblatt: Artikel